Freitag, 11. Januar 2013

Deutschlands Gold ist futsch

 

gepostet Dienstag 6. November 2012 

Mit freundlicher Genehmigung von:

http://www.maerchenrepublik.net

 Von Philipp Horn


Würden Sie Ihren wertvollsten Besitz über Jahrzehnte in der ganzen Welt verstreut lagern, ohne einmal wirklich nach ihm zu sehen?

Was das deutsche Gold angeht, setzt unsere Märchenrepublik dieses irrsinnige Versteckspiel glorreich in die Tat um. Vor kurzem „lüftete“ die Bundesbank nach massivem Druck das Gold-Geheimnis. Fast die Hälfte der 3.396 Tonnen unseres Goldes befindet sich in den USA, gelagert von der US/Welt - Notenbank "FED" in New York. 450 Tonnen (13 Prozent) lagern bei der "Bank of England" in London und 374 Tonnen (11%) in Paris bei der "Banque de France". Ein knappes Drittel des Goldes (1036 Tonnen) bewahrt die Bundesbank in ihren eigenen Tresoren auf.


Was die Mainstream-Medien nie beleuchten, ist die grundlegende Frage, warum der Großteil der deutschen Premium-Edelmetalle überhaupt im Ausland gelagert wird - und das mehr als zurecht. So ist die Bundesbank weltweit die einzige Zentralbank, die Ihre Goldreserven im Ausland aufbewahrt. Diese Ressourcen-(Ver)Lagerung findet ihren Ursprung im Kalten Krieg. Da die Sowjets zu Zeiten des Eisernen Vorhangs nur einen Katzensprung vom Sitz der Bundesbank in Frankfurt entfern waren, sah man sich im Westen gezwungen das deutsche Gold von der Front zu holen.

Diese Begründung ist nun jedoch seit mehr als 20 Jahren weggefallen. Um das Fehlen der Grundlegitimation etwas zu verschleiern, unterscheidet die Bundesbank seit 1998 u.a. in ihren Bilanzen nicht mehr zwischen (physisch vorhandenem) Gold und Goldforderungen. Die Gesamtbestände im Ausland wurden noch nie durch einen unabhängigen Prüfer „körperlich aufgenommen und auf Echtheit und Gewicht“ geprüft.

Insgesamt beträgt der Wert unseres Goldschatzes 186,6 Milliarden US $, mehr als 40 Gramm pro Einwohner. Der Anteil von Gold an den gesamten Währungsreserven beträgt fast 75% – Zum Glück passen unsere „Freunde“ so gut darauf auf und verlangen, am Beispiel der Bank of London, lediglich 500.000 € jährlich für diese kleine Gefälligkeit.

„Alles halb so wild“ attestierte die Bundesbank in diesen Tagen und verwies auf die offizielle Erklärung zur Bilanzierung der deutschen Goldreserven. Bundesbank Vorstand Carl-Ludwig Thiele erklärte zudem, er habe nur teilweise Verständnis für die Kritik, wolle aber dennoch in den nächsten 3 Jahren 150 Tonnen zur Prüfung aus Übersee „nach Hause“ holen – 4 %, Hut ab.

Wir haben nicht die geringsten Zweifel, dass unsere in New York, London und Paris verwahrten Bestände aus reinstem Feingold bestehen“, so Thiele weiter. Günstig formuliert, denn damit leitet der Bundesbank-Chef wohl eher unfreiwillig das nächste Paradoxon der Gold-Affäre ein: Ist das deutsche Gold in reiner Form überhaupt noch vorhanden und falls ja, besitzen wir es überhaupt noch? Diversen Bundestagsabgeordneten blieb die Sichtung des Goldes bei der FED in New York jüngst z.B. untersagt. Ein ähnliches Procedere lief kürzlich auch bei den britischen und französischen Zentralbanken ab. Dennoch besteht für Thiele kein Zweifel, dass die gesamten Goldreserven nach wie vor vollständig vorhanden sind – ein klassisches Präludium für das nächste deutsche Märchen.

Im Oktober 2009 erhielt China eine Ladung Gold aus den USA. Die Regierung ordnete eine stichprobenartige Kontrolle des Edelmetalls an und stellte fest, dass es sich bei den Barren in Wirklichkeit um Wolframbarren mit Goldlegierung handelte. Gold und Wolfram unterscheiden sich in ihrer Dichte hinter dem Komma nur gering (19,32 zu 19,26), sodass eine Prüfung nach Gewicht und Größenmaßen nicht zielführend ist. Die Chinesen ließen Teile des Goldes zur Kontrolle einschmelzen, da Wolfram wesentlich später schmilzt als Gold. Zum großen Erstaunen der Regierung kam heraus, dass es sich tatsächlich nicht um Gold handelte, sondern Wolfram. Dieses stammte aus Fort Knox (verwaltet von der FED) mit entsprechendem Herkunftsnachweis und Seriennummer für echtes Reingold –  Zum Glück lässt sich unsere Bundesbank zur Prüfung echtes Gold zuschicken.

Die Mainstream-Medien hierzulande wichen nach der Bundesbank-Erklärung rasch wieder sehr brav von diesem Thema ab, sodass der Großteil der Bevölkerung sich mit Gold nun wieder ausschließlich beschäftigt, wenn es um private finanzielle Interessen geht. Die wirkliche Folge der (Ver)Lagerung von mehr als 40 % unserer gesamten Staatsreserven nach Übersee wird jedoch langfristig einen immensen Verlust mit sich bringen. Die USA werden nach Meinung unabhängiger Ökonomen bei fortlaufender Neuverschuldung in 10-15 Jahren den Staatsbankrott anmelden müssen, mit unserem Gold zu ihrem Glück vielleicht aber erst einige Jahre später – somit erhält der Hollywood-Begriff "Goldfinger" eine völlig revolutionäre Bedeutung.


 http://www.maerchenrepublik.net

 Zu Diesem Thema Dirk Müller "Mr. Dax"



Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen