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Von Nico Hickel
Vierzig
Grad im Schatten, zivilisationsfreie Landschaft im Umkreis von Meilen,
ein Dutzend erbärmlich wenig prominenter Menschen tausende Kilometer
weit weg am Arsch der Welt. Eigentlich eine durchaus erfreuliche Nachricht für TV-ferne Schichten wie Hunde, Staubsauger oder aufgeklärte Menschen.
Wenn da nur nicht die allumfassende Zeitung-, Internet- und sonstige Berichterstattung über eben genau dieses Thema wäre. Das
Dschungelcamp Staffel 7 oder 10 der 348, es ist vollkommen egal. Da ein
zeitlicher Unterschied eigentlich nur am altern der Moderatoren
erkennbar wäre. Ein Format, das in den kommenden Wochen die Zeitungen
und leichtgläubigen Gemüter füllen wird, wie kaum etwas anderes.
Foto: TV Movie |
Da
hätten schon Lady Di und der Papst gleichzeitig das One-Way Ticket in
einen Pariser Tunnel lösen müssen, um ähnliche Omnipräsenz in den Medien
zu erhalten. Aber
nein, seit Jahren reicht es nun schon aus, ein paar vollkommen
unbekannte, und ein oder zwei nicht total- aber finanziell oder
gesellschaftlich heruntergekommene Menschen in einen Flieger und
anschließend in einen präparierten Abenteuerwald im australischen Busch
zu stecken, um Einschaltquoten im beinahe zweistelligen Millionenbereich
zu erzielen.
Es
ist erstaunlich wie sich das Aufmerksamkeitsspektrum der Allgemeinheit
während dieser Freiland-Big Brother-Haltung mit kulinarischem Ekeleffekt
ändert. Politik? Krise? Kriege? Achwas... auf RTL kann man Nippel sehen! Wenn mal wieder eine Prominentenpuppe ohne Scham- und Selbstwertgefühl ein Schlammbad nimmt. Live!
Sowas würde sogar ich mir anschauen.
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